Ein geeigneter Sonnenschutz ist für Ihre Haut im Sommer unerlässlich. Damit schützen Sie sich nicht nur kurzfristig, sondern langfristig. Ausserdem tragen Sie hiermit aktiv zu Ihrer Hautkrebsvorsorge bei. Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen zu Hautkrebs und wie Sie Ihr Risiko durch den idealen Sonnenschutz und dem Hautkrebsscreening minimieren können.
- Die Sonne und ihre Auswirkung auf unsere Haut
- Tipps für den idealen Sonnenschutz
- Die drei Arten von Hautkrebs
- Hautveränderungen: Muttermale, Pigmentflecken und Altersflecken
- Minimieren Sie das Risiko des Hautkrebses durch eine Hautkrebsvorsorge
1. Die Sonne und ihre Auswirkung auf unsere Haut
Sie verbringen Ihren Sommerurlaub am Meer, in den Schweizer Bergen oder am See? Durch das Sonnenlicht wird die Vitamin D-Produktion angeregt, wodurch z. B. das Immunsystem gestärkt, Gefässerkrankungen verringert und die Psyche positiv beeinflusst wird. Ausserdem trägt das Sonnenlicht zur Linderung von Psoriasis bei. Dazu teile ich mein Wissen im Beitrag “Psoriasis (Schuppenflechte): 8 Tipps zur Behandlung”.
In den Sommermonaten besteht ein besonderes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken und weiteren Folgeschäden von Ultravioletten (UV)- Strahlen davonzutragen. Daher ist ein individueller Sonnenschutz sehr wichtig, um Sonnenschäden und infolgedessen Hauttumore zu vermeiden. Ein bewusster und achtsamer Umgang mit natürlicher sowie künstlicher UV-Strahlung ist somit essenziell, auch in Hinblick auf Ihre Hautkrebsvorsorge.
Sonnenschäden auf der Haut
Die UVA- und UVB-Strahlen der Sonne verursachen Sonnenschäden. Die Auswirkung von UVB-Strahlen sind gerötete bzw. verbrannte Haut, wohingegen die UVA-Strahlen tiefer in die Haut eindringen und bleibende DNA-Schäden verursachen können.

Unmittelbare Folgen von Sonnenschäden sind:
- Sonnenbrand mit schmerzhafter und geröteter Haut sowie Blasen, Fieber und Schüttelfrost
- Sonnenstich mit Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit und ein geröteter heisser Kopf
- Hitzschlag – die Körpertemperatur steigt auf über 40 Grad Celsius und die Haut ist gerötet, trocken und heiss. Dabei ist der Puls meist schwach.
Langfristige Folgen von Sonnenschäden sind:
- trockene, schuppige und raue Haut
- fahler Teint mit grossen Poren
- vorzeitige Hautalterung
- Pigmentflecken
- (bösartige) Veränderungen von Muttermalen
- Vorstufen von Hautkrebs
- Hautkrebs
2. Tipps für den idealen Sonnenschutz
Ich bestimme im Zuge der Hautkrebsvorsorge in meiner Sprechstunde den Hauttyp meiner Patient:innen und empfehle einen geeigneten Lichtschutzfaktor (LSF). Der LSF gibt an, wie lange die Eigenschutzzeit Ihrer Haut verlängert wird, wenn Sie sich den UV-B Strahlen aussetzen. Sehr helle Hauttypen können sich 10 Minuten und dunkle Hauttypen zwischen 30 und 50 Minuten in der Sonne aufhalten, ohne mit Schäden rechnen zu müssen.
Die Haut verfügt ausserdem über einen natürlichen Schutz, wenn sie den UV-Strahlen ausgesetzt ist. Die äußerste Hautschicht verdickt sich, damit das UV-Licht abgeblockt werden kann. Zudem produzieren die Zellen eine erhöhte Menge an Melanin, dem bräunlichen Pigment, wodurch die Haut dunkler wird. Dieser Vorgang der Bräunung schützt gegen weitere UV-Strahlungen, da Melanin die Energie des UV-Lichts absorbiert und sie daran hindert, die Zellen zu schädigen.
Das extensive Bräunen, nur zwecks Urlaubsbräune, empfehle ich aus gesundheitlichen Gründen nicht.
Finden Sie hier 7 Tipps, wie Sie sich vor Sonnenschäden schützen können:
- Multiplizieren Sie die Eigenschutzzeit Ihrer Haut mit dem LSF-Faktor des Sonnenschutzmittels, damit Sie wissen, wie lange Sie geschützt Zeit in der Sonne verbringen können.
- Verwenden Sie circa drei Esslöffel Sonnencreme für den Körper und einen Teelöffel für das Gesicht, um einen langfristigen Schutz vor Hautkrebs zu erzielen.
- Tragen Sie Sonnencremes mit LSF 50 auf, denn dadurch lässt sich die Eigenschutzzeit um den Faktor 50 verlängern. Mittlerweile gibt es auch schon Produkte mit LSF 100 – doch vorsichtig! Diese Produkte können jedoch den Eindruck von einem 100%igen Schutz entstehen lassen, den es leider noch nicht gibt.
- Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr und verbringen Sie dieses Zeitfenster besser eingecremt im Schatten.
- Benutzen Sie Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen und sonnendichte Kleidung, wenn Sie sich länger in der prallen Sonne aufhalten. Bei sehr hoher Sonnenempfindlichkeit greifen Sie zu spezieller UV-Schutzkleidung.
- In der Nähe zu Wasser und Sand sowie in den Bergen steigt die UV-Belastung, achten Sie daher auf regelmässiges Nachcremen des Sonnenschutzes.
- Kontrollieren Sie auch das Ablaufdatum Ihrer Sonnencreme. Denn ist sie abgelaufen, kann die Wirkung des Produkts stark nachlassen.
Fazit: Gut geschützt können Sie Ihre Auszeit unter der Sonne sicher und entspannt geniessen.

3. Die drei Arten von Hautkrebs
Bei langen und sehr häufigen Aufenthalten bzw. Sonnenbäder besteht ein grösseres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Durch die UVB-Strahlen können somit drei verschiedene Arten von Hautkrebs entstehen:
Schwarzer Hautkrebs: Malignes Melanom
Die Inzidenz bei schwarzem Hauttumor ist in der Schweiz europaweit am höchsten. Das mediane Alter bei der Erstdiagnose liegt bei 53 Jahren und mehr als 90% aller Todesfälle an Hautkrebs wird durch diese Krebsart verursacht. Das maligne Melanom ist die Gefährlichste der drei Hautkrebsarten, da sich dieser im Körper ausbreitet und Ableger (Metastasen) in den Organen bilden kann.
Weisser Hautkrebs: Basalzellkarzinome
Diese Form des Hautkrebses ist die häufigste Variante und tritt durchschnittlich im Alter von 69 Jahren auf. In 90% der Fälle befällt das Basalzellkarzinome den Kopf-Hals-Bereich, da diese Stellen besonders der Sonne ausgesetzt sind.
Weisser Hautkrebs: Spinozelluläre Karzinome
Der zweithäufigster Hauttumor ist das spinozelluläre Karzinom. Durchschnittlich wird die Erstdiagnose mit 75 Jahren gestellt.
4. Hautveränderungen: Muttermale, Pigmentflecken und Altersflecken
Weitere Hautveränderungen durch Muttermale, Pigmentflecken und Altersflecken können weitere Risikofaktoren für Hautkrebs darstellen.
So sind Muttermale dunkle Hautwucherungen, die durch pigmentproduzierende Zellen der Haut entstehen. Diese entwickeln sich meist in der Kindheit und Jugend. Mit dem Alter, durch Sonneneinwirkung sowie Veränderungen durch den Hormonspiegel können sie grösser und dunkler werden. Bei hellhäutigen Menschen treten Muttermale besonders bei jenen Hautstellen auf, die der Sonne ausgesetzt sind.
Pigmentflecken (Hyperpigmentierung) entstehen durch eine stark erhöhte Menge des Pigments Melanin. Diese sind durch eine Verdunkelung der Haut erkennbar. Altersflecken sind eine Form von Pigmentflecken. Sie treten auch an sonnenexponierten Stellen wie Hände, Arme, Gesicht, Nacken und Dekolleté auf. Im Rahmen der Hautkrebsvorsorge prüfe ich dabei, ob es sich um eine harmlose Hautveränderung oder um einen Hautkrebs handeln kann.
Die ABCDE-Regel als Hautkrebsvorsorge
Ich empfehle die regelmässige und eigenständige Anwendung der ABCDE-Regel, um bösartige Veränderungen bei bestehenden Pigmentmalen frühzeitig zu erkennen.
A = Asymmetrie
Hat das Pigmentmal eine unregelmässige und nicht symmetrische Form?
B = Begrenzung
Sind die Ränder des Pigmentmales unregelmässig und unscharf?
C = Color (Farbe)
Ist das Pigmentmal verschiedenfarbig und fleckig?
D = Dynamik/Durchmesser
Verändert sich das Pigmentmal in der Grösse, Farbe, Form oder Dicke?
E = Erhabenheit
Ist das Wachstum knotig, in die Höhe, oder auf sonst ebenem Grund neu entstanden?
Trifft ein oder mehrere Kriterien zu, vereinbaren Sie einen Termin in meiner Sprechstunde, um einen bösartigen schwarzen Hautkrebs auszuschliessen bzw. um einen auf Sie zugeschnitten Therapieplan zu besprechen.
5. Minimieren Sie das Risiko des Hautkrebses durch eine Hautkrebsvorsorge
Die Haut ist unser grösstes Organ und verdient eine aufmerksame Pflege sowie eine regelmässige dermatologische Kontrolle von Sonnenschäden. Im Rahmen der Hautkrebsvorsorge kontrolliere ich mögliche Veränderungen von Muttermalen, Pigmentflecken und Sonnenbelastungen Ihrer Haut hinsichtlich des persönlichen Hautkrebs-Risikos. Diese Kontrolle sollte auch selbst durchgeführt werden, denn wird Hautkrebs im Frühstadium erkannt, ist er meistens heilbar. Beobachten und kontrollieren Sie daher unbedingt auch selbst Hautveränderungen.
Für ein Beratungsgespräch inklusive Kontrolle vereinbaren Sie bitte einen Termin in meiner Sprechstunde.
Quellen:
Hauttumore | Verein mediX schweiz
Prävention von Hautkrebs |Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Sonnenlicht und Hautschäden|MSD Manuals
Hauttumore |MSD Manuals
Titelfoto von Drew Dau auf Unsplash.